Bereits viele der im letzten Plan aus dem Jahr 2019 festgelegten Maßnahmen konnten erfolgreich umgesetzt werden. Dazu zählen unter anderem eine stärkere personelle Besetzung der Einsätze, Fortschritte bei der Fahrzeugausstattung und eine zielgerichtete Personalentwicklung.
„Brandschutz ist ein zentrales Element der öffentlichen Daseinsvorsorge – jeder Mensch in Gladbeck muss sich darauf verlassen können, im Notfall schnelle und professionelle Hilfe zu bekommen“, betont Bürgermeisterin Bettina Weist. „Der Brandschutzbedarfsplan bildet dafür das Fundament – er sorgt dafür, dass unsere Feuerwehr zielgerichtet und effizient arbeiten kann.“
„Der BSBP definiert unter Berücksichtigung der besonderen örtlichen Verhältnisse und den sich daraus ergebenden Anforderungen den zukünftigen Bedarf im Bereich der Feuerwehr. Er ist eine grundlegende Entscheidung der Kommune sowohl über die zu erreichenden Ziele als auch über die zur Erreichung dieser Ziele notwendigen Ressourcen. Dabei legt der Rat der Stadt Gladbeck die Ziele anhand folgender Qualitätskriterien fest: Hilfsfrist, Funktionsstärke und Zielerreichungsgrad“, erläutert Feuerwehrchef Thorsten Koryttko.
Der neue Plan bestätigt die bestehenden Schutzziele: So sollen bei einem Wohnungsbrand innerhalb von acht Minuten zehn Einsatzkräfte und nach spätestens 13 Minuten insgesamt 16 Einsatzkräfte vor Ort sein. Dieser Standard soll laut Zielerreichungsgrad in 90 Prozent der schutzzielrelevanten Einsätze erreicht werden – ein gutes, aber auch ehrgeiziges Niveau, das erreicht werden soll.
Die Fortschreibung des Plans wurde seit Ende 2023 von der Fachfirma FORPLAN DR. SCHMIEDEL GmbH durchgeführt. Neben einer umfassenden Risikoanalyse wurden dabei Maßnahmen entwickelt, um das erreichte Schutzniveau auch künftig abzusichern – kurz-, mittel- und langfristig.
Kurzfristig sollen etwa neue Schutzkleidung angeschafft, ein zusätzliches Löschfahrzeug als Reserve bereitgestellt und Kinderschutzkonzepte für die Jugendfeuerwehr erarbeitet werden.
Mittelfristig sind größere bauliche Veränderungen geplant: Die Feuer- und Rettungswache soll neu gebaut werden, auch die Gerätehäuser in Brauck und Rentfort-Nord sollen erweitert werden. Hier laufen aktuell erste Planungen.
Langfristig ist die Einsatztaktik beim geplanten A52-Tunnel im Fokus – ein Spezialfall, der eine vorausschauende Einsatzplanung erfordert.
„Der neue Brandschutzbedarfsplan ist kein abstraktes Papier – er ist ein ganz konkretes Steuerungsinstrument, mit dem wir die Leistungsfähigkeit unserer Feuerwehr langfristig sichern“, erklärt die zuständige Beigeordnete Marie-Antoinette Breil. „Besonders wichtig war uns, die Maßnahmen möglichst kostenbewusst umzusetzen – im Vergleich zum letzten Plan bewegen sich die finanziellen Auswirkungen in einem moderaten Rahmen, da der neue BSBP auch keine weitere Personalaufstockung im Hauptamt vorsieht.“
Der Brandschutzbedarfsplan wird am heutigen Montag im Haupt-, Finanz- und Sicherheitsausschuss beraten. Der Rat der Stadt Gladbeck entscheidet abschließend am 26. Juni.