Nun liegt der Fokus auf Zweckel: „Das Ziel ist es, gemeinsam mit den Bewohner:innen vor Ort Bereiche des Stadtteils dauerhaft attraktiv, lebenswert und umweltfreundlich zu gestalten. Dafür wird ein integriertes energetisches Quartierskonzept entwickelt, das klare Leitlinien und messbare Ziele für eine nachhaltige energetische Entwicklung des Quartiers festlegt“, erläutert Stadtbaurat Volker Kreuzer.
Im Ausschuss für Stadtplanung, Umwelt, Klimaschutz und Mobilität wurde jetzt beschlossen, so ein Quartierskonzept für den Bereich Zweckel zu erstellen, um dort die hohen Energieeinsparpotenziale alter Gebäude zu nutzen. Gleichzeitig kann dieses Quartier in Verbindung mit der Erstellung und Umsetzung eines kommunalen Wärmeplans als Modellquartier dienen, um zu testen, wie zukünftige Wärmeversorgungsstrukturen im gesamten Stadtgebiet umgesetzt werden können.
Das Quartier Zweckel
Zweckel ist ein Stadtteil nördlich der Innenstadt von Gladbeck und erstreckt sich über etwa 700 Hektar. Er besteht aus einem städtischen Bereich von rund 300 Hektar und größeren, ländlich geprägten Flächen mit kleineren Gebäuden. Obwohl ein Teil im äußersten Norden außerhalb des Kern-Quartiers liegt, wurde er in die Planung einbezogen, da besondere Herausforderungen für die zukünftige Wärmeversorgung aufgrund der abgelegenen Lage vermutet werden.
Die historisch geprägten Siedlungsbereiche haben oft alte und unsanierte Gebäude, was zu erhöhtem Beratungsbedarf der Eigentümer:innen führt. Der Gestaltungs- und Denkmalschutz erschwert die energetische Sanierung einiger Straßenzüge, weshalb bei den Planungen besondere Sensibilität gefragt ist. Die Nähe zum Kraftwerkstandort Scholven, das Gladbeck mit Fernwärme versorgt, bietet die Möglichkeit zur Nachverdichtung und Ausweitung der Versorgungsstrukturen.
Das Konzept berücksichtigt städtebauliche, denkmalpflegerische, wohnungswirtschaftliche, demografische und soziale Aspekte. Es zeigt konkrete Maßnahmen zur CO2-Reduzierung und formuliert Quartiersziele. Das Förderprogramm „Energetische Stadtsanierung“ unterstützt dies mit 75 Prozent der Gesamtkosten.