Die Stadt Gladbeck plant im Zuge der Erstellung des Tunnelbauwerkes zwischen Phönix- und Grabenstraße einen parallel verlaufenden Regenwassersammler zu errichten. Das Regenwasser aus großen potenziellen Einzugsgebieten nördlich der heutigen Bundesstraße B224 kann dann sukzessive durch die Errichtung von Trennsystemen abgekoppelt und an den neuen Sammler angeschlossen werden. Die Länge des Sammlers wird sich auf ca. 1,2 Kilometer belaufen und nach ersten planerischen Überlegungen hat dieser einen Rohrdurchmesser von zwei Metern.
Der Sammler hat ein Fassungsvolumen von bis zu 3.500 Kubikmetern (3,5 Millionen Liter). Durch die Abkopplung des Niederschlagwassers wird das Überflutungsrisiko reduziert, insbesondere in den heute stark gefährdeten Bereichen Schürenkampstraße/Erlenstraße. Hier war es in der Vergangenheit bei anhaltendem Starkregen zu Überflutungen von Straßenabschnitten und Kellern im Senkenbereich gekommen. Die Abkopplung vom Mischsystem entlastet zugleich die Abwasserbehandlung, da unverschmutztes Regenwasser nicht mehr zur Kläranlage geleitet und dort gereinigt werden muss.
Durch den geplanten Neubau des Regenwassersammlers kann der „Wittringer Mühlenbach“ in Gladbeck Mitte wieder als offenes Gewässer ab der Goethestraße (Gladbeck-Mitte) mit seinem historischen Zulauf im Gladbecker Osten (Erlenstraße) oberirdisch verbunden werden.
Mit der Entwurfs- und Genehmigungsplanung wurde bereits im letzten Jahr ein Ingenieur-büro beauftragt, das derzeit als ersten Schritt Informationen von allen beteiligten Parteien wie der Stadt Gladbeck, der Ingenieurgemeinschaft (Planung von Autobahn und Tunnel), der Emschergenossenschaft, Genehmigungsbehörden und weiteren sammelt und auswertet. Der notwendige Grunderwerb an der Grabenstraße zwischen dem Baugebiet Roter Turm und der B224 konnte bereits umgesetzt werden.
Die Planung des Sammlers hängt sowohl zeitlich als auch technisch maßgeblich von der Planung des Tunnels ab, weshalb der Zeitraum für den Abschluss noch offen ist. Zum derzeitigen Planungsstand können noch keine seriösen Aussagen zu den Kosten gemacht werden. Ziel ist es, die anschließenden Ausführungsplanungen für den Sammler und das Tunnelbauwerk gemeinsam an ein Planungsbüro zu vergeben.