Vom Sportplatz zum autarken und multifunktionalen Stadtteilpark
Mit dem SportPark Mottbruch entsteht im Stadtteil Brauck ein modernes, attraktives und multifunktionales Angebot für Sport und Naherholung. Die Idee zum SportPark wurde ausgelöst durch die Notwendigkeit, den alten Tennenplatz in einen Kunstrasenplatz umzuwandeln. Durch die Einbeziehung weiterer angrenzender städtischer Flächen steht jetzt eine Fläche von rund 7 ha für die Planung zur Verfügung. Das Gelände erstreckt sich von der Horster Straße im Zentrum Braucks bis an den Fuß der Mottbruchhalde und ist Teil der Haldenwelt Gladbeck.
Gestalterisch und funktional ist der SportPark Mottbruch die moderne Interpretation des Volkspark¬gedankens aus den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts. Es wird ein neuer Park für alle mit kosten¬freiem Zugang zu bewegungs- und gesundheitsfördernden Angeboten geschaffen.
132 Bäume, 300 Sträucher, 17.000 bodendeckende Pflanzen und Kleinsträucher, 2.000 Rankpflanzen und 10.000 Zwiebelpflanzen werden im Park zu verschiedenen Landschaftsbildern inszeniert, zwischen denen die Sport- und Bewegungselemente eingebettet liegen. Transparenz, gute Einsehbarkeit und Beleuchtung zur Vermeidung von Angsträumen ist dabei oberstes Gebot. Dem dienen auch rund 60 adaptive LED-Leuchten im Park. Auf besonders naturnah gestalteten Flächen soll Tieren und Pflanzen besonderer Lebensraum geboten werden. Bei der Pflanzenauswahl wird auch auf Robustheit und Selbstaussaat Wert gelegt, um den Pflegeaufwand zu reduzieren.
Eingebettet in den Park werden Flächen für beliebte und moderne Sportarten, um den seit Jahren anhaltenden Trend zu individualisiertem Sport nachzukommen. Hierzu werden niedrigschwellige Angebote auf nutzungsoffenen Flächen gemacht, die auch ohne große sportliche Fähigkeiten zu Spiel und Bewegung einladen. Trends wie z.B. Slacklining, Fahrrad-Polo, Pumptrack, Sommereisstockschießen, Beachsport finden temporär auf diesen Flächen statt; sie können aber zukünftig auch schnell für neue Trends hergerichtet werden. Dadurch bleibt der SportPark modern und aktuell. Im Zentrum des Parks entsteht ein großer Stadtteilspielplatz, auf dem Kinder spielen können, während die Eltern Sport betreiben.
Am Eingang des SportParks entsteht ein neues Integrations- und Gesundheits¬haus als transparentes und für alle offenes Gebäude. Da der SportPark Mottbruch so konzipiert ist, dass die Nutzung auch durch nicht vereinsorganisierte Gruppen und individuelle Nutzer möglich ist, finden sich hier auch Umkleidemöglichkeiten und Sanitäranlagen für Einzelne sowie selbstorganisierte Gruppen. Ein Café mit Außenbereich bietet einen guten Überblick über den SportPark.
Städtebaulich wird das Gebäude mit dem neugestalteten Quartiersplatz am Kreisverkehr Horster Straße/Roßheidestraße und den umliegenden Gebäuden die bis heute fehlende Stadtteilmitte neu bilden. Das markante Gebäude mit Café wird Identifikationspunkt sein und die Verbindung des Stadtteils mit dem SportPark übernehmen.
Der Park bietet ein niederschwelliges Bewegungsangebot, gerade für Menschen mit geringen sportlichen Ambitionen, unabhängig von Herkunft oder Vereinsmitgliedschaft. Der Integrationsfaktor Sport wird so weiter gestärkt und die Lebens- und Freizeitbedingungen im Stadtteil verbessert. Damit folgt der Park den Empfehlungen der Sport¬stätten¬entwicklungs-analyse der Stadt Gladbeck zur Anlage multifunktionaler, familienfreundlicher Sportstätten sowie der Berücksichtigung der Individualisierung im Sport.
Der Präventions- und Gesundheitsaspekt steht immer im Vordergrund: Eine gelenkschonende wassergesättigte Sandlaufbahn von ca. 1.000 m Länge soll die Qualität des Barfußlaufens am Strand bieten, um die Möglichkeit zu geben, Muskeln, Gelenke und Bänder schonend zu belasten und die Ausdauer aufzubauen. Die Bewässerung erfolgt über gespeichertes Regenwasser, das besonders sparsam eingesetzt werden kann.
Im Zentrum des Parks ist auf einer rund 17.000 qm großen Universalfläche jede sportliche Nutzung und jeder Erholungsanspruch möglich. Verschieden Aufteilungen und Spielfelder können bei Bedarf durch einen Linienroboter in kurzer Zeit umgesetzt werden: egal ob zehn Badmintonfelder für Schulsport, Baseball oder Fußball, alles ist denkbar. Eine besondere Rasentragschicht soll die Bespielbarkeit und somit den Nutzungszeitraum um 3 Wochen im Jahr verlängern. Nach Regengüssen wird der Rasen schneller abtrocknen und bei Trockenheit unter der Wurzelzone bewässert, um die Verdunstung und somit den Wassereinsatz zu minimieren.
Ein zentral gesteuertes Wassermanagement ermöglicht die bedarfsgerechte Versorgung der Sportwiesen und der Sandlaufbahn. Das anfallende Oberflächenwasser im SportPark wird zentral in einer Zisterne gesammelt. Für das nördlich liegende Wohngebiet wird mittelfristig ein Trennsystem mit eigener Regenwassersammlung gebaut. Das Regenwasser aus diesem Gebiet wird dann dem SportPark zusätzlich zugeführt werden.
Die Parkanlage ist eingezäunt und kann außerhalb der normalen Öffnungszeiten nur durch einen Nachtzugang betreten werden. Tagsüber erfolgt die soziale Kontrolle durch die Präsenz des Vereins während der Trainings- und Geschäftszeiten bis ca. 22 Uhr. Außerhalb dieser Zeit wird ein Zutritt durch eine Nachtschleuse am Gebäude ermöglicht. Der Nachtzugang wird durch Smart-Technologie über das Internet geregelt. Ein individueller Zugangscode öffnet das Tor und ermöglicht die Nutzung einer verschließbaren Box für Kleidung, Schuhe etc. Durch die offene und transparente Gestaltung des Parks, gibt das Licht Hinweise auf die Nutzung der Anlage durch Andere, da die Leuchten nur in diesen Bereichen mit voller Leistung strahlen werden.
Die Energieversorgung des SportParks für Wassermanagement, Beleuchtung und Pflegeroboter erfolgt ausschließlich über im Park selbst produzierte Erneuerbare Energien, konkret durch Photovoltaikanlagen und ein mit Biogas betriebenes Blockheizkraftwerk. Dies wird den berechneten Energiebedarf des Parks decken. Über ein Energie¬management wird passgenau der Tages- und Jahresbedarf gesteuert. Eine Optimierung erfolgt dabei durch die Berücksichtigung der vorausgesagten und tatsächlichen Wetterbedingungen, z.B. für die nachts tätigen Pflegeroboter.
Die Errichtung des SportParks Mottbruch wird durch das Land Nordrhein-Westfalen und die Bundesrepublik Deutschland mit Mitteln der Städtebauförderung unterstützt. Aus dem Programm „Wachstum und nachhaltige Erneuerung (ehemals „Zukunft Stadtgrün“) werden 80 % der anfallenden Kosten übernommen. Der SportPark ist dabei der erste Baustein und das Eingangstor zur Haldenwelt Gladbeck aus dem Stadtteil Brauck. Die Halden¬welt Gladbeck besteht aus vier zugänglichen Halden und ist Teil des regionalen Grünzug C im Emscher¬land als wichtigem Baustein des regionalen Grünsystems im Ruhrgebiet.