Seit einigen Jahren sind die Folgen des Klimawandels auch in Gladbeck spürbar: Die Sommer werden heißer und trockener und es kommt vermehrt zu längeren Hitzeperioden. Dabei kann Hitze auf unterschiedliche Arten unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden beeinflussen. Für einige Personengruppen sind die hohen Temperaturen besonders gesundheitsgefährdend. Damit Bürger:innen besser über Hitze und ihre Gefahren informiert sind, gibt es jetzt die Informationsbroschüre "Kühle Tipps für heiße Tage: Gemeinsam gut durch den Sommer“.
Diese Broschüre enthält auf 16 Seiten viele Tipps und Tricks, wie Menschen sich im Alltag verhalten können, um der Hitze zu begegnen. Die digitale Version gibt es hier. Die gedruckte Version ist in der Gladbeck Information und bei der Umweltabteilung im Alten Rathaus erhältlich.
"HITZE“ - AB WANN?
Für "Hitze“ gibt es keine allgemeingültige Definition. Menschen unterscheiden sich weltweit darin, wie intensiv sie Temperaturen erleben und
wie stark sie von Wärme und Hitze beeinträchtigt werden. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) bewertet deshalb mit Hilfe von Modellrechnungen
die "Gefühlte Temperatur“, womit das Wärmeempfinden eines durchschnittlichen Erwachsenen im Freien bezeichnet wird.
In Deutschland wird bei Temperaturen von mehr als 32 Grad von einer starken Wärmebelastung ausgegangen. Temperaturen von mehr als 38
Grad werden als extreme Wärmebelastung bezeichnet. Diese Einschätzung geht zurück auf die Berechnungen des DWD.
Der DWD warnt bei zu erwartenden hohen Temperaturen und wenn zusätzlich eine ausreichende nächtliche Auskühlung der Wohnräume
nicht mehr gewährleistet ist. Die Warnungen werden über verschiedene Informationskanäle verbreitet, unter anderem über die Gesundheitswetter-App, die Warnwetter-App, die Internetseite www.dwd.de, Fernsehen oder Radio.
Diese Hitzewarnungen sind eine typische Klimaanpassungsmaßnahme. Infolge des Jahrhundertsommers 2003 in Mitteleuropa wurde in Deutschland ein sogenanntes "Hitzewarnsystem“ etabliert.
DER HITZE ENTFLIEHEN - KÜHLE "INSELN“ IN GLADBECK
Gerade dort, wo es schattig und grün ist, lässt es sich an heißen Tagen aushalten. Denn die dicht bebauten Bereiche heizen sich an heißen Tagen besonders auf. Umso wichtiger ist es, sich beim Aufenthalt im Freien immer wieder abzukühlen.
Dies ist an vielen Orten möglich: Ein klimatisiertes Café oder ein schattiger Innenhof oder klimatisierte Ladenlokale bieten kühle Orte, die zum
Verweilen und Erholen einladen. Aber auch die Mauern großer Kirchen halten die Hitze draußen.
Ein Platz im begrünten Schatten findet sich im Stadtgebiet rund um das Wasserschloss Wittringen oder in einem der großen Stadtparks, dem
Nordpark oder dem Südpark. Die grünen Orte bieten abwechslungsreiche Möglichkeiten und Ruhe für Groß und Klein.
Das Freibad lädt zu einer erfrischenden Auszeit im Alltag ein.
WAS KANN ICH TUN?
SCHÜTZEN SIE SICH VOR DER HITZE…
TRINKEN UND ESSEN SIE AUSREICHEND...
WASSERZAPFSTELLEN IN GLADBECK
UNTERWEGS TRINKEN - ZAPFSTELLEN NUTZEN:
Nehmen Sie an heißen Tagen eine Flasche Wasser mit und trinken Sie auch unterwegs ausreichend. Sollte Ihnen das Wasser ausgehen,
so gibt es an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet die Möglichkeit, Ihre Flaschen kostenlos wieder aufzufüllen:
KÜHLEN SIE, WO ES GEHT...
AUF BESONDERS GEFÄHRDETE PERSONEN ACHTEN…
Passen Sie während einer Hitzewelle auf sich und auch auf Menschen in Ihrem Umfeld auf, die Zuwendung und Unterstützung benötigen.
GESUNDHEIT: WARNSIGNALE ERKENNEN
Kontaktieren Sie Ihren Hausarzt oder den Hausärztlichen Notdienst unter 116 117.
Lebensbedrohlich sind:
In diesen Fällen leisten Sie Erste Hilfe und rufen Sie den Notruf 112!
ERSTE-HILFE-MASSNAHMEN
DAS TUT DIE STADT
DEM KLIMAWANDEL BEGEGNEN…
Die Stadt Gladbeck kümmert sich auf verschiedenen Ebenen darum, die spürbaren Auswirkungen des Klimawandels zu begrenzen. Auf konzeptioneller Ebene wird die städtische Klimaanalyse herangezogen um bauliche Vorhaben zu bewerten und Grünzüge zu schützen.
Aber auch ganz praktisch gibt die Stadt eine Unterstützung, so wird der Rückbau von privaten Steingärten gefördert. Aktuell bietet die Emschergenossenschaft ein Förderprogramm zur Begrünung von Dächern und Fassaden (mehr weiter scrollen).
Die Stadt verteilt Wassersäcke an interessierte Bürger:innen, um den öffentlichen Baumbestand durch die längeren Trockenphasen zu bringen.
Gerade dem öffentlichen Grün kommt eine große Bedeutung zu: Stadtbäume spenden Schatten und helfen über Ihre Verdunstungsleistung
dabei, die Umgebung zu kühlen. Daher wird der Bestand an Straßenbäumen kontinuierlich erweitert und bestmöglich durch die Hitzeperioden
gebracht.
Aber auch mit kleinen Sofortmaßnahmen wie der Verteilung von "Wanderbäumen“ soll ein kleiner Beitrag zur Klimaanpassung und zu einer
lebenswerten Stadt geleistet werden. Dies geschieht im Programm "Gladbeck goes green“, wo in weiteren Projekten u.a. das "Urban Gardening“
gefördert wird oder durch die Verteilung von regionalem Saatgut die Biodiversität gestärkt werden soll.
EIN KLIMAANPASSUNGSKONZEPT ENTWICKELN...
In den nächsten Monaten wird die Stadt mit der Erstellung eines Klimaanpassungskonzeptes beginnen und weitere Maßnahmen zum Schutz
vor Hitzeperioden entwickeln.
Dabei soll in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt des Kreises Recklinghausen gezielt am Schutz von besonders betroffenen Bevölkerungsgruppen gearbeitet werden.
Nach einer umfangreichen Erfassung der Bestandssituation sollen in Workshops gemeinsam mit der Öffentlichkeit Maßnahmen und Alarmpläne
entwickelt werden. Über den Arbeitsstand soll kontinuierlich informiert werden und Ideen und Anregungen werden jederzeit gerne mit aufgenommen.
10.000 GRÜNDÄCHER FÜR DIE REGION
10.000 (und mehr) Dächer in der Emscher-Region begrünen - das ist das Ziel eines Förderprogramms der Emschergenossenschaft als Teil der
Zukunftsinitiative Klima.Werk. Es richtet sich auch an Eigentümer:innen in Gladbeck, deren Immobilie im Einzugsgebiet des Wasserwirtschaftsverbandes liegt. 50 Euro Förderung pro Quadratmeter begrünter Dachfläche gibt es für förderberechtigte Bürger:innen, die Antragstellung funktioniert zentral und digital. Bis zu 60 Quadratmeter Dachflächen auf einem Grundstück können über das Programm bezuschusst werden.
BAUSTEIN ZUM KLIMAROBUSTEN UMBAU
Gründächer sind ein wichtiger Baustein zum klimarobusten Umbau der Region, das Förderprogramm will zusammen mit Bürgerinnen und
Bürgern einen Beitrag zur Umsetzung leisten. Ein großer Vorteil dabei: Es gibt kein Laufzeitende und keine Beantragungsfristen zu berücksichtigen. Die Finanzierung steht bis auf Weiteres, schließlich soll auf möglichst vielen Dächern in der Emscher-Region das Grün sprießen.
Alle Informationen zur Förderung und zu den Voraussetzungen finden Interessierte auf auf www.klima-werk.de/gruendachfoerderung, über
diese Webseite ist auch das digitale Förderportal zur Antragstellung zu erreichen.
Für alle, die darüber hinaus noch Fragen oder Beratungsbedarf haben, gibt es ein zusätzliches Angebot: Im Auftrag der Emschergenossenschaft berät die Verbraucherzentrale NRW Bürgerinnen und Bürger fachlich kompetent und neutral rund um das Thema Dachbegrünungen und das Förderprogramm "10.000 Grüne Dächer“. Das Bürgertelefon ist jeweils zu folgenden Zeiten unter der Telefonnummer 0211 91380-2140 zu erreichen: montags von 14 bis 17 Uhr, dienstags von 10 bis 12 Uhr, mittwochs von 14 bis 17 Uhr, donnerstags von 10 bis 12 Uhr. Außerdem ist eine Beratung per E-Mail möglich: Ratsuchende können ihre Fragen an
die Mailadresse klima.werk@verbraucherzentrale.nrw stellen.
Übrigens: Wer mehr als 60 Quadratmeter Dachflächen auf seinem Grundstück begrünen will, kann unter bestimmten Voraussetzungen
ebenfalls eine Förderung erhalten. Eine Anfrage dazu können Interessenten unter hallo@klima-werk.de stellen.