Bericht zur Lebenslage der Menschen mit Behinderungen
"Für mich war es sehr wichtig und unverzichtbar, dass an der Erarbeitung eines "Berichts zur Lebenslage der Menschen mit Behinderungen" alle Akteure der Behindertenhilfe und natürlich die Betroffenen selbst partnerschaftlich mitarbeiten konnten. Nur so kann ein solcher Bericht die Lebenswirklichkeit in unserer Stadt widerspiegeln. Dieser Anspruch ist durch die Firma FOGS ausgezeichnet umgesetzt worden," freut sich Bürgermeister Ulrich Roland bei der Vorstellung.
Der Bericht soll unter Beteiligung der Betroffenen Handlungsfelder aufzeigen und Maßnahmen benennen, die aufgrund der UN-Behindertenrechtskonvention vorrangig in Gladbeck angegangen werden sollen. Erarbeitet wurde er von der Firma FOGS aus Köln.
Sie ist auf dem Gebiet der Forschung und Beratung im Gesundheits- und Sozialbereich tätig und hat sich in den letzten Jahren verstärkt mit dem Thema der Behindertenhilfe und der Teilhabeplanung beschäftigt.
An der Auftaktveranstaltung des Projektes am 8. Februar 2012 im Ratssaal nahmen Vertreterinnen und Vertreter der in der Behindertenhilfe tätigen Organisationen, von Schulen und Kindergärten, aus Politik und Verwaltung teil.
Ein Ziel der Arbeit von FOGS war es, zusammen mit einer Projektgruppe den Planungsprozess konstruktiv zu begleiten. Neben der Firma FOGS und der Stadt Gladbeck, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Trägern und Einrichtungen, die in die Behindertenhilfe eingebunden sind, wurden natürlich auch Betroffene beteiligt. Sie haben erste Zwischenergebnisse diskutiert, Ziele und Maßnahmen entwickelt sowie als Multiplikator agiert.
Der jetzt vorliegende Bericht ist in Übereinstimmung mit der UN-Behindertenrechtskonvention und unter ausdrücklicher Berücksichtigung des Aktionsplanes des Landes Nordrhein-Westfalen auf zentrale Handlungsfelder ausgerichtet worden. Er gibt konkrete Empfehlungen für eine Priorisierung und Umsetzung dieser Handlungsempfehlungen:
Barrierefreiheit im öffentlichen Raum
Bauen und Wohnen
Erziehung und Bildung (Frühförderung, Kindertagesstätten, Schule)
Arbeit
Kultur, Freizeit, Sport
Gesundheit und Pflege
Verkehr und Mobilität
Information und Kommunikation
Behinderungen im Alter
Ehrenamt und Selbsthilfe
verwaltungsinterne Prozesse/Kostensteuerung- und Fallsteuerungsinstrumente.
"Der Bericht bestätigt, dass die Stadt Gladbeck schon über ein überwiegend gut ausgebautes und vernetztes Hilfe- und Unterstützungsangebot für Menschen mit geistigen, körperlichen und psychischen Beeinträchtigungen verfügt," fasst Erster Beigeordneter Rainer Weichelt zusammen.
Trotz dieser insgesamt positiven Einschätzung hat die Untersuchung durch FOGS - ausgehend von den Grundsätzen und Leitprinzipien der UN-Behindertenrechtskonvention - auch eine Vielzahl von Handlungsbedarfen aufgezeigt, die im Verlauf der nächsten Jahre von der Stadt Gladbeck (aber auch von anderen Akteuren wie z.B. Bund und Land) im Rahmen einer zukunftsorientierten Teilhabeplanung aufgegriffen werden sollten.
Der Bericht wurde im Ausschuss für Soziales, Senioren und Gesundheit und am 1. Juli im Haupt- und Finanzausschuss vorgestellt.